Einbau der neuen Parabelfedern bei Kfz-Service Schilling in Eigenrieden
Der Einbau von Blatt- und Parabelfedern birgt so manche Überraschung, weshalb es durchaus sinnvoll ist, den Einbau in einer Fachwerkstatt machen zu lassen. Besonders die räumliche Nähe zu DFF - Der Federfachmann in Dingelstädt (siehe Teil 1) - hat große Vorteile.
Hier geht's zum Einbauvideo, in dem vor allem auch die "kleinen Überraschungen" gezeigt werden:
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Vom Federfachmann in Dingelstädt geht es ins nur 18 km entfernte Eigenrieden, wo Martin Schilling und sein Team sich liebevoll um Trucks kümmern.
Auf der Schilling'schen Website wird die Unternehmens-Parole ausgegeben.
Dass dem wirklich so ist, spürt man schon, wenn man in der Halle über die Grube fährt. Hier ist alles auf Trucks getrimmt, angefangen beim potenten Portalkran, über hydraulische Hubstützen in der Grube und was es sonst noch alles braucht, um einen Truck zu pimpen und zu pämpern.
Karsten und Hannes sind für das Sternchen eingeteilt und sie machen sich gleich routiniert an die Arbeit: Karre hochbocken, Räder runder, Schrauben auf, ratsch, ab!
Am Stabi hinten reißt eine Schraube ab und es droht schon Ungemach, dass der Rest rausgebohrt werden muss. Aber die abgerissene Hälfte lässt sich dann doch noch herausklopfen.
Nach dem Ausbau des Stabilisators zeigt sich allerdings, dass die Stabi-Gummis ziemlich fertig sind. Ergo werden schnell neue bestellt, die am nächsten Morgen auch prompt da sind. Allerdings sind die Gummis dicker, benötigen größere Halter und andere Laschen. Das würde wohl nochmal 1-2 Tage dauern. Also bauen wir die alten Gummis wieder ein und ich besorge über meine Quellen die entsprechenden Halter und Laschen.
Die Stabi-Gummis sind durch :-(
Damit der Federbolzen am Staukasten vorbei aus dem Federbock gezogen werden kann, muss der Bock gelöst und mit einem Ratschgurt nach vorne gezogen werden.
Die erste Feder ist ausgebaut.
Das neue Federpaket ist im unbelasteten Zustand um 9 cm stärker vorgespannt, als das alte Federpaket.
Die neue Feder ist schon fast drin ... aber eben nur fast.
Die nach oben gebogene, sogenannte "Fanglage" ist etwas ausladender, als beim alten Federpaket. Sie steht am Tank an und kann nicht auf den Federbolzen geschoben werden.
Die Fanglage hat die Aufgabe, ein gebrochenes Federblatt abzufangen. Durch die ausladende Biegung stößt sie am Zusatztank an. Ergo muss der ein bisschen nach vorne verschoben werden. Die Jungs lösen die Spannbänder am Tank und schieben ihn um 3 Zentimeter nach vorne. So kann das Federpaket auf den Federbolzen geschoben werden.
TIPP: Wer seine Federn tauscht, sollte das mit weitgehend leeren Tanks machen. Denn wenn die Tanks versetzt werden müssen, um an die Federaugen zu kommen, dann können volle Tanks kaum noch bewegt werden.
Also Tank-Spannbänder lösen und Tank verschieben.
Fünf Jahre sind die Tankspannbänder im Einsatz und das Gewinde ist schon richtig vergammelt. Dank dem Sand, der von oben eingerieselt ist, wird das Gewinde nie wirklich trocken und gammelt deshalb vor sich hin.
Da hilft nur, das Gewinde nachzuschneiden.
Bevor das neue Federpaket eingebaut wird, muss der Sitz rund um den Herzbolzen mit dem Druckluftnagler gereinigt werden.
Dann wird der Herzbolzen und der Distanzklotz mit Kupfer- oder Aluminiumpaste eingeschmiert, damit der Herzbolzen nicht in die Federn oder die Distanzklötze einrostet.
Um den Herzbolzen ins Loch zu bringen, muss mal wieder ein großer Ratschengurt her.
Karsten ist bei der Schilling-Gang schon als Dr. Ratschengurt verschrieen.
Höhe an der Unterkante des Containerlocks mit 2 x 3,5 cm Distanzklötzen: 123 cm, etwas zu wenig.
Also Klötze wieder raus und die 12 cm hohen Originalklötze eingebaut.
Die 12 cm hohen Original-Distanzklötze werden wieder eingebaut.
Das reicht aber immer noch nicht. Also wird unter den 12er Klotz noch ein 3,5er Klotz gelegt.
Den Kaffee haben sich die Jungs verdient. Mittlerweile ist auch das Federpaket rechts hinten fast fertig eingebaut.
An den vorderen Federpaketen läuft es erst mal ohne Probleme, wenn nicht am Ende die Stabi-Aufnahme beim Festziehen der Bridenmuttern gerissen wäre.
Sternchen hängt am Haken.
Die Feder links vorne ist eingebaut.
Festziehen und fertig.
Beim Anziehen der Briden vorne rechts ist der Stabihalter gerissen. Ist auch wirklich nicht allzuviel Material dran, an dem guten Stück. Ersatz ist innerhalb von 12 Stunden nicht zu bekommen, deshalb wird er provisiorisch repariert.
Karsten fräst die Bruchkante auf ...
... und schweißt sie danach wieder zu.
Das Ganze wird noch verschliffen, lackiert und dann wieder eingebaut. Über kurz oder lang werde ich das Teil ersetzen.
Die Federn vorne sind drin. So langsam geht es Richtung Heimat.
Fazit: Der Einbau der vier Federpakete hat mit allen Widrigkeiten, die für die Jungs von Schilling keine waren, eineinhalb Tage gedauert. Am Ende bin ich froh, dass ich mir das nicht selbst angetan habe. Denn erstens ist der Einbau ohne Grube und Hebeanlagen eine schweißtreibende Arbeit, die dann noch mehr Zeit in Anspruch nimmt. Zweitens hat sich gezeigt, dass es manchmal doch noch andere Distanzklötze und Briden braucht, als man ursprünglich gedacht hat. Dann ist es gut, wenn die Quelle in Form von DFF nur ein paar Kilometer entfernt ist. Und drittens zeigt die Realität, dass Murphy's Law halt auch hier gilt. Da muss mal was versetzt werden, da geht mal was kaputt und muss repariert werden. Wer dafür gut gerüstet ist, der kann die Federn auch selbst einbauen. Allen anderen sei empfohlen, den Job in solche Hände zu legen, die das Werkeln am Truck nicht nur im Griff haben, sondern wirklich lieben.
Alles in allem hat mich der Einbau der Federn mit all den Arbeiten drum herum rund € 1.800,- gekostet. Das ist für gut und gerne drei Manntage ein fairer Preis.
Ergebnis der Aktion: Der Truck steht jetzt wieder gerade und ca. 4 cm höher als vorher. Dadurch ergibt sich gerade an den Vorderrädern beim Einschlagen mehr Raum rund um die Räder. Vorher haben die Räder im eingeschlagenen Zustand beim Einfedern an den Kotflügeln gestreift. Vom Fahrverhalten ist das jetzt ein Traum. Das Sternchen fühlt sich an, als würde ich nur mit 3 bar Luft in den Reifen fahren, was wir immer dann machen, wenn wir auf sehr harten Pisten unterwegs sind. Soll heißen, dass der Federungskomfort jetzt um Längen besser ist als vorher. Die Aktion hat sich wirklich gelohnt.
Hier geht es zum Teil 1 der Story, dem Kauf der Federn bei DFF in Dingelstädt:
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Stattdessen dieses Video auf der Youtube-Webseite öffnenUnd hier geht's zur Website von Kfz-Service Schilling, den Jungs, die Trucks lieben: